Advertorial – Mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung kennt Textildesigner Pascal Walter die Branche mit jeder Faser. Seine Handschrift ist mal experimentell, mal klar, manchmal verspielt und immer zeitgemäß. Seit Anfang des Jahres zeigt er sein Können als neuer Head of Design bei JAB Anstoetz Fabrics. Wir haben den in Bielefeld und Hannover lebenden Designer in Paris getroffen und sprachen mit ihm über Mustertrends, nachhaltige Materialien und den Wert von Intuition.
Herr Walter, wie kann man sich Ihre neue Aufgabe bei JAB Anstoetz vorstellen?
Ich sehe mich immer gerne als das ästhetische gute Gewissen einer Marke. Das war in meinen früheren Positionen schon so und ist mir auch heute wichtig. Bei JAB Anstoetz Fabrics habe ich als Head of Design die Verantwortung für das Designteam und die Produktentwicklung übernommen. Meine Aufgabe ist es, Idee und Vision der Marke weiterzuentwickeln.
Sie haben bereits als Designer, Creative Director und Lehrender an der Kunsthochschule gearbeitet – was gab den Ausschlag nach Bielefeld zu gehen?
Ich habe an einigen Projekten als externer Designer mitgewirkt. Die Zusammenarbeit verlief immer sehr wertschätzend. Und so haben wir uns auf Augenhöhe füreinander entschieden. Außerdem gibt es immer weniger gute deutsche Textilverleger, da ist mir die Entscheidung für Bielefeld leicht gefallen.
Was sind Ihre Inspirationsquellen?
Zum Beispiel hier in Paris zu sein – es ist so schön, wieder zu reisen. Oder denken Sie an die Arbeit von Floristen, die Morgenröte, ein gutes Essen, das schön angerichtet ist. Ich lese viel Print-Magazine, bin aber auch intensiv auf Social Media unterwegs. Inspiration kann für mich alles sein.
„Private Residence ist meine erste Kollektion. Sie drückt sich durch schöne Konstruktionen, Webtechniken und Hochwertigkeit aus.“
Welche Rolle spielt die Intuition bei der Entwicklung von neuen Stoffen?
Eine große. Wenn es um Farben und Dessins geht, arbeite ich sehr intuitiv. Ich lasse Farbreihen, also die Feinabstufungen der einzelnen Kolorits, vor der finalen Entscheidung, immer mindestens eine Nacht liegen und schaue am Morgen wieder drauf. Sie müssen bedenken, über die Abstufungen der Colorits nimmt man einen Stoff wahr: Fühlt er sich modisch, neuartig und frisch an? Die Farbpalette entscheidet darüber, ob der Stoff in allen seinen Varianten Kompetenz vermittelt.
Gibt es Muster, die gerade ein Comeback feiern?
Einrichten findet immer in einem sozialpolitischen Kontext statt. Wir suchen nach Dingen, die Geborgenheit vermitteln. Bei Textilien bedeutet das schöne Haptiken. Die Muster werden organischer und etwas traditioneller. Damaste werden in einer neuen Interpretation zurückkommen, in spannenden Webtechniken, aber auch als Druckstoffe. Genauso wie Chinoiserien und ihre Weiterentwicklung. Das können höchst komplexe Dessins sein, aber auch kleine grafische Muster.
Zurückhaltende Farben und spannende Strukturen definieren die JAB Anstoetz Kollektion „Modern Countryside“
Sprechen wir über Materialität. Was tut sich in diesem Bereich?
Ich beobachte eine neue Verbundenheit mit der Natur. Wohlfühlen ist das Stichwort. Wir schätzen Wolle mit ihren wärmenden und von Natur aus flammhemmenden Eigenschaften. Leinen kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Recyclingmaterialien sind wichtig geworden, synthetische wie Stoffe aus PET-Garnen, aber auch Naturmaterialien. Auch Lyocell ist im Kommen. Die Faser ist biologisch abbaubar und basiert auf dem nachwachsenden Rohstoff Holz.
Die Vielfalt der JAB Anstoetz Kollektionen ist etwas, dass auch Pascal Walter besonders schätzt. Hier: Bezugsstoff „Colorflow“ aus der Cradle to Cradle zertifizierten climatex® Kollektion
Welche Bedeutung hat für Sie das Textil-Recycling?
Wir müssen mehr auf reine Materialien achten und auf nicht gemischte Kompositionen, die man sorgenfrei trennen kann. Mischkompositionen, die nicht sortenrein trenn- und recycelbar oder biologisch abbaubar sind, werden für mich schwieriger.
Und wie wichtig sind Funktionen bei Stoffen?
Funktionsstoffe generieren einen Mehrwert, ob Akustik, Sichtschutz, Verdunklung oder Thermo-Stoffe. Sie machen deutlich, wie wichtig unser Produkt im Raum ist. Gleichzeitig holt man Kunden ab, die von der Problemlösung und nicht vom dekorativen Aspekt der Textilien angetrieben sind. Idealerweise geht das natürlich Hand in Hand.
